Moderator: Lady Tina, ich freue mich, dass wir hier in deinem BDSM Studio MLT gemeinsam sprechen und uns kennenlernen. Du hast dir ja hier in München mit deinem BDSM Studio als Domina einen hervorragenden Ruf erworben. Gib uns doch bitte zu dir und deinem Studio ein paar erste Worte. Wie fing alles bei dir an ?Miss Lady Tina: Vielen Dank, Andreas, für Dein Kommen und die Möglichkeit, mich einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Schon in jungen Jahren erkannte ich bei mir eine Veranlagung dazu, Bedürftigen jeden Alters zu helfen. Für mich war es deshalb naheliegend, nach dem Abitur Erziehungswissenschaften zu studieren. Meine erste Stelle nach dem erfolgreichen Diplom war eine Beschäftigung in einer Kinderkrippe für „kleine“ Menschen im Alter zwischen 1 bis 3 Jahre. Leider stellte ich aber auch schnell fest, dass die Vergütung für das Engagement mit den Anforderungen und der Verantwortung nicht Schritt halten konnte. Für ein gesichertes Leben in Armut reichte mein Idealismus dann doch nicht. Also eröffnete ich – nach einer entsprechenden Ausbildung – mein eigenes Nagel- und Kosmetikstudio in München. Lief von Beginn an super und machte viel Spaß.
Während dieser Zeit begann ich, mich privat für BDSM zu interessieren und war häufig auf angesagten SM Partys und ähnlichen Locations in München anzutreffen. Wie das Leben so spielt, traf ich hier auf eine bekennende Sklavin, die auch professionell in der BDSM Branche tätig war. Und dieses junge Ding verführte mich dazu, sie doch einmal in ihr Studio zu begleiten. Das war im Sommer 2010. So ließ ich mich breitschlagen und an einem Montag im August ging ich „eben mal mit“. Das Studio war nicht irgendein Studio, sondern eines der wohl größten in Europa, sicher aber Deutschlands. Hier gab es deutlich mehr als ein Dutzend unterschiedlicher Themenräume, fast wie eine Filmkulisse, nur viel viel besser. Ich war von der ersten Sekunde an fasziniert und es war um mich geschehen. Das war es, was ich zukünftig machen wollte. Einige Wochen lang arbeitete ich fortan immer Montags in diesem Studio als bizarre Fetischlady und Domina und an den anderen Tagen in meinem Kosmetikstudio. Schnell wurde mir klar, dass ich nicht das Eine tun konnte, ohne das andere zu lassen. Also verkaufte ich mein Kosmetikstudio und arbeitete jetzt an 3 bis 4 Tagen pro Woche in diesem bizarren Paradies. In den nächsten 6 Jahren lernte ich Dutzende Damen kennen. Dominas, Sklavinnen, Fetischladys und Madams der alten Schule aus der ganzen Welt. Oft schaute ich ihnen zu und lernte so von ihren Praktiken. Manches gefiel mir, manches nicht. Was mir gefiel, versuchte ich zu optimieren und fand so meine Persönlichkeit: Eine bizarr-erotische Fetischlady und Domina. Meine Gäste: Fetischisten, Masochisten, Liebhaber der bizarren Erotik. Echte Sklaven eher weniger. Schließlich wurde es aber für mich Zeit, den nächsten Schritt zu wagen: Mein eigenes Studio. Klein, fein und mein. Seit Februar 2016 betreibe ich das BDSM Studio MLT in München Riem. Und hier sitzen wir jetzt und reden.
Moderator: Was kannst du deinen Gästen hier bieten, was vorher nicht möglich war? Worauf legst du besonderen Wert?
Miss Lady Tina: Danke, dass du das fragst. In einem größeren Studio sind meistens immer mehrere Damen gleichzeitig anwesend, und oft auch Gäste. Wer nicht unbedingt gesehen werden will, tut sich hier schwer. Es kommt immer mal zu Störungen, Räume stehen nicht zur Verfügung, Duschen sind nicht frei und derlei Querelen, wie sie nun mal in einem großen Studio vorkommen. Ich will meinen Gästen neben Exklusivität auch Anonymität bieten und garantieren. Mein Gast vereinbart mit mir einen festen Termin. Zu dieser Zeit stehe ich ihm für die gebuchte Zeit uneingeschränkt zur Verfügung. Er wird keine Dritten treffen, er wird nicht warten müssen, er kann sich vorher und nachher duschen und es gibt keinen Zeitdruck, weil schon der nächste Gast klingelt. Der Gast ist in seiner Zeit bei mir der Mittelpunkt.
Moderator: Welches Klientel findet sich demnach bei dir ein? Und welche Thematiken des BDSM werden hier gelebt?
Miss Lady Tina: Altersmäßig sind meine Gäste zwischen ca. 35 bis über 80. Der älteste Gast ist 87 Jahre alt und noch sehr vital. Da geht es natürlich nicht einfach um profanen Sex, sondern um besonderen Fetischismus. Das ist einer der Gründe, warum ich behaupte: Bizarre Erotik, wozu ich den Fetischismus zähle, ist zeitlos und erfindet sich immer wieder neu. Dafür ist man nie zu alt, aber oft noch zu jung. An viele Praktiken muss man sehr langsam und behutsam herangeführt werden. Dafür bedarf es einer Dame, die sich dieser Aufgabe gerne annimmt und über entsprechende Erfahrung und vor allem reichlich Fantasie verfügt, um immer wieder neue Rollenspiele zu entwickeln.
Weit verbreitet ist der Stofffetisch, wie Lack, Latex (Gummi), Leder, Satin, Seide, Nylon.
Es folgen Praktiken wie Bondage und Sadismus (passiv) und natürlich Rollenspiele . Diesen sind fast keine Grenzen gesetzt. Meine Gäste sind aber weder devot noch sklavisch. Im Leben sind sie dominant und aktiv. Genau deshalb kommen sie aber zu mir. Sie hungern danach, die Führung für eine gewisse Zeit abzugeben, passiv zu werden und ungewöhnliche bizarre Erotik bei und mit mir zu erleben. Sie sind aber nicht der Typ Gast , der auf dem Boden rumkrabbelt und bellt wie ein Hund. Das ginge gar nicht.
Moderator: …. darf ich kurz zwischenfragen: Du stellst also auch Latexkleidung für deine Gäste zur Verfügung?
Miss Lady Tina: Aber unbedingt. Ich habe Vollgummianzüge in den Größen M bis XXL, natürlich alle chloriert. Außerdem Sonderkleidung für die Transformation zur Rubberdoll, etliche Masken, Handschuhe, Füßlinge. Es gibt einen Latexsack zum Verschnüren (Bondage) und ein Vakuumbett, aus dem sich die Luft komplett entfernen lässt. Da bist du mir und meiner Lust völlig ausgeliefert. Und sicher noch einiges mehr.
Moderator: Was kennzeichnet im Wesentlichen das Zusammenspiel mit deinen Gästen?
Miss Lady Tina: Nun, wie ich zu Beginn des Gespräches schon ausgeführt habe, ist mein Studio eher klein und fein. Doch ich hatte während meiner Arbeit in Deutschlands größtem BDSM Studio festgestellt, dass die Anzahl der Räume eine eher untergeordnete Rolle spielt. Während seiner Anwesenheit sah der Gast meistens nur einen einzigen dieser Räume. Die Zahl der Räume war es also nicht, was den Ausschlag gab. Meine Gäste wollen meine Aufmerksamkeit, sie wollen im Mittelpunkt stehen, umsorgt werden, sich fallen lassen, sich ausleben. Sie wollen fremdbestimmt werden und etwas Neues erleben oder etwas Bekanntes vertiefen. Am aller Wichtigsten ist jedoch, dass ich den Gast nicht für eine Minute verlasse. Nicht zum Rauchen, nicht zum Trinken und auch nicht für die Toilette. Dafür habe ich ja den Gast. Meine Gäste mögen es, dass das so ist. Ich bin immer für sie da.
Für meine Aufmerksamkeit entrichtet der Gast einen feststehenden nicht verhandelbaren Tribut, der sich nicht an der gewünschten Leistung orientiert, sondern an der Zeit, die der Gast bei und mit mir verbringen möchte. Dieser Tribut beläuft sich auf 250 Euro / h und wird bei Eintreffen in bar entrichtet. Duschen vorher und nachher wird bei mir übrigens weder bemessen noch berechnet. Und eine Stunde hat 60 Minuten. Lediglich KV kostet wegen des Reinigungsaufwandes 100 € Aufpreis.
Moderator: Feedback deiner Besucher wird also sehr ernst genommen?
Miss Lady Tina: Schön, dass du Feedback sagst, und nicht Kritik. Das Wort „Kritik“ ist in seiner Bedeutung eigentlich wertneutral, ist aber in Deutschland m.E. sehr negativ belegt. Feedback halte ich für sehr wichtig. Nur so kann man Unteroptimales verbessern und noch intensivere Rollenspiele entwickeln. Fast alle meine Gäste kommen regelmäßig, manche monatlich , andere 2 Mal im Jahr, aber das ist ja auch regelmäßig. Direkt nach einem intensiven Erlebnis äußert sich doch jeder unter dem Eindruck des Erlebten positiv. Darum bewerte ich Feedbacks, die erst nach 24 Stunden eintreffen, deutlich höher. Da hat der Gast vorher noch keine Worte gefunden....
Moderator: Du erwähntest dein Studium der Erziehungswissenschaften. Beeinflusst dich dieser Background im Umgang mit deinen Gästen?
Miss Lady Tina: Ich würde sagen Ja. Als EWlerin ist Psychologie ein wesentlicher Teil deines Studiums. Aber ich glaube, man braucht auch eine gewisse Begabung. Jedenfalls kann ich mich sehr gut in meine Gäste einfühlen. Ich spüre was sie brauchen und was sie wollen. Oft sogar schon, bevor sie es selber wissen. Hört sich jetzt nach „Schweinchen Schlau“ an. Lass mich ein Beispiel machen. Gäste, die noch ganz neu in der BDSM Szenerie sind, können meine Frage, was sie denn gerne erleben wollen, in Ermangelung von Erfahrung oft gar nicht beantworten. Sie berufen sich dann auf die auf meinen Seiten beworbene Einführungssession und erklären dann gleich, dass es aber nicht weh tun darf und bitte auch keine Spuren. Dann frage ich, wie es mit Nylons steht und analen Spielen und sofort verneinen sie mit Vehemenz. So schwules Gezuppel könnte ich lassen. Klar, bekenne ich, will bei mir auch sonst keiner. Zumindest nicht in den ersten zehn Minuten. Ein kleines Gläschen Prosecco vorab, warmes rotes Licht, meine sonore Stimme, Intimität, totale Entspannung. Und schon ist das erste kleine Fingerchen von mir verschwunden und die Prostata tanzt Samba. Soll ich rausziehen, frage ich schelmisch, aber zu diesem Zeitpunkt spreizt er schon die Beinchen und grunzt wohlig wie Kim die Wilde in ihren besten Filmen. Heute ist Fisting sein Stammmenü. Mal gut, dass ich nicht auf ihn gehört habe. Und mit Strümpfen ist das nicht anders. Hat mein Gast erst mal Vertrauen zu mir aufgebaut, ist eigentlich alles möglich.
Moderator: Was ist Voraussetzung, dass du einen Gast behandelst?
Miss Lady Tina: Der Gast muss nicht devot, aber passiv sein. Ich leite das Rollenspiel und bestimme, was wann passiert. Dies gilt vor allem hinsichtlich meiner Berührbarkeit, über die ausschließlich ich bestimme. Reine Sklaven und Gäste, die gerne länger liegen möchten, sind nicht mein Begehr. Und auch Switcher sind bei mir falsch. Ich bin in jeder Faser meines Wesens dominant. Aber damit gab es bisher noch nie Probleme.
Moderator: Gibt es darüber hinaus besondere Rahmenbedingungen?
Miss Lady Tina: Ja. Unbedingt. Pünktlichkeit z.B. wird nicht nur von mir geliefert, sondern auch gefordert. Ein bis 2 Tage vorher solltest du dich um einen Termin bei/ mit mir bemühen. Zu der vereinbarten Zeit erwarte ich dein Kommen, nicht erheblich eher (< 10 Min) und auch nicht später (> 10 Min). Gleiches darfst du von mir erwarten. Wenn du bei mir eintriffst, habe ich dich schon erwartet und alles für dich vorbereitet. Du entrichtest deinen Tribut und dann tauchen wir zusammen ab in die Welt der bizarren Erotik. Man mag es zwar kaum glauben, aber Rollenspiele zu entwickeln und durchzuführen ist psychisch fordernd. Mehr als 3 Gäste zu empfangen versuche ich zu vermeiden. Da leidet die Qualität der „Behandlung“ . Die Woche hat bekanntlich 7 Tage. Wir finden also sicher einen Termin.
Moderator: Gibt es Interieur und/ oder Equipment, dass du besonders erwähnen willst?
Miss Lady Tina: Vollelektrischer Gynstuhl, Elektrischer Hebekran, Vakuumbett, Hochleistungs-Fickmaschine, Sybian, umfangreiches Latex, Kreuz, Dildos in allen Größen sowie Stromgeräte und vieles mehr, das man in einem guten Studio erwarten darf.
Moderator: Vielen Dank für dieses sehr informative Gespräch sowie deine erwiesene Gastfreundschaft. Bitte gebe mir jetzt noch deine Kontaktdaten
Miss Lady Tina: Bizarr- und BDSM Studio MLT,
Inhaberin: Miss Lady Tina,
Stahlgruberring 51,
81829 München-Riem.
Mail: DominaLadyTina@web.de,
HP: www.MissLadyTina.com
Fon: 0176 – 990 660 50